DIE PERFEKTE CREMA

 

Was ist für Sie das Wichtigste an einem guten Espresso? Jeder Espressoliebhaber wünscht sich neben einem tollen Geschmack eine perfekte Crema. Doch was macht eine gute Crema aus? Wir erklären, wie sie entsteht und worauf Sie achten sollten.

 

Der Espresso und seine Crema

Die Crema besteht hauptsächlich aus den Ölen der Kaffeebohnen, aus Proteinen, Zuckerarten und Kohlendioxid. Sie stellt den größten Teil des Aromas. Da die Crema alleine sehr bitter schmeckt, sollten Sie den Espresso vor dem Trinken etwas schwenken oder umrühren, denn den besten Geschmack erhalten Sie, wenn alle Schichten miteinander gemischt sind. Eine perfekte Crema stellt jedoch große Ansprüche an den Espresso und die Espressomaschine. Kein Druck - keine Crema. Das bedeutet, wenn ein klassischer italienischer Espressokocher ohne Druck verwendet wird, dieser keine Crema produzieren kann. Sie benötigen eine Kaffeemaschine mit 9 Bar Druck.

Der perfekte Espresso

Ein Espresso sollte gleichmäßig aus der Maschine laufen. Die augenscheinliche Perfektion dafür ist das Mäuseschwänzchen. Die Durchlaufzeit für einen Espresso liegt bei 20-30 Sekunden. Die Crema entwickelt sich erst im Anschluss. Einige Maschinentypen können eine Crema künstlich erzeugen, was jedoch eher eine mit Luft aufgeschäumte Kaffeeoberfläche ohne eigenen Geschmack ist. Bei einer Siebträgermaschine wird durch das Verdichten des Espressopulvers, oftmals als tampern bezeichnet, der Druck und die Durchlaufzeit reguliert. Bei einem Vollautomaten geschieht dies automatisiert. Eine echte Crema können Sie schmecken!

Nun lassen Sie den Espresso auf Ihrer Zunge wirken und beobachten Sie die einzelnen Geschmacksnoten. Unter Sauerstoffzufuhr können sich diese Noten noch besser entfalten. Öffnen Sie deshalb bewusst Ihren Mund ein wenig und versuchen Sie, so viele Aromen wie möglich zu schmecken. Sie werden sehen, der Espresso bekommt noch ein ganz anderes Gesicht. Ist er vollmundig? Was schmecken Sie besonders heraus? Wie ist der Abgang? 

 

Wie gelingt eine optimale Crema?

Für eine gute Crema ist außer Kaffee und Maschine, der richtige Mahlgrad entscheidend. Ist er zu fein, erhalten Sie eine zu dunkle Crema und einen bitteren Geschmack. Der Espresso ist folglich überextrahiert und schmeckt nicht. Ein zu grober Mahlgrad produziert eine wässrige Crema, die sich schnell wieder auflöst. Der Espresso ist genau wie seine Crema unterextrahiert. Das heißt, er schmeckt dünn und enthält geschmacksneutrale Aromen.

Frisch geröstet zur besten Crema?

Ein weiteres Kriterium für die Crema ist die Röstfrische. Frisch geröstete Espressobohnen sollten einige Zeit ruhen, damit sich ihr Aroma entfalten kann. Die Kaffeebohnen setzen nach dem Rösten Kohlendioxid frei, das sogenannte „Ausgasen“ tritt ein. Wir empfehlen ein Ruhezeit von 1-2 Wochen. Danach gilt: Je frischer, desto besser! Wenn die Bohnen zu lange lagern, verlieren sie zu viel Kohlendioxid. Die Crema kann dadurch schwächer ausfallen.

Die Crema sollte eine dichte Struktur aufweisen und eine goldbraune Farbe. Um zu überprüfen, ob Ihnen eine stabile Crema gelungen ist, können Sie den Zuckertest anwenden. Dieser geht folgendermaßen: Sie geben einen kleinen Löffel Zucker auf die Crema und lassen ihn eine Weile darauf liegen. Wenn er ganz langsam durch die Crema sackt, ist die Crema perfekt.

 

Unsere Tipps für eine bessere Crema

Wenn Ihre Espresso- oder Kaffeemaschine keine schöne Crema erreicht, gibt es einige Parameter, die Sie verändern können. 

Grundlegend ist zu sagen, dass ein gute Crema von verschieden Faktoren abhängig ist:

  • Mahlgrad (Zu fein oder zu grob, erhalten Sie entweder eine zu dunkle Crema und einen bitteren Geschmack oder eine wässrige Crema, die sich schnell wieder auflöst.)
  • Bohnensorte (Bei der Verwendung von Robusta-Kaffeebohnen erhalten Sie grundsätzlich mehr Crema als bei der Verwendung von Arabica-Bohnen. Aber auch 100 % Arabica-Espressos erzeugen eine gute Crema, wenn Sie alles richtig machen.)
  • Wetter (Ja, sogar das Wetter hat einen Einfluss auf die Kaffeebohnen. Sie können sich sicher vorstellen, dass feuchtes Klima eine andere Auswirkung auf die Kaffeebohnen hat als heißes, trockenes Wetter.)

 

Wir empfehlen Ihnen, Ihren Espresso zu beobachten und Ihre Kaffeemaschine kennenzulernen. Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps, woran eine schlechte Crema liegen kann:

 

Bei einer zu dunklen Crema:

    • Zu viel Kaffeepulver – Verringern Sie die Pulvermenge. Unser Richtwert: 8 g
    • Zu feiner Mahlgrad – Ändern Sie den Mahlgrad an ihrer Mühle bzw. an ihrem Vollautomaten
    • Zu hohe Temperatur – Die Crema ist dann dunkelbraun und aufgerissen. Stellen Sie die Temperatur an Ihrer Maschine niedriger.
    • Zu großer Druck – Stellen Sie die Espressomaschine ein. Auch der Anpressdruck beim Tampern kann zu hoch sein.

 

Bei diesen Fehlern ist der Geschmack häufig sehr konzentriert und bitter. Zu dunkle geröstete Bohnen können eine bitteren Geschmack und eine zu dunkle Crema verursachen.

 

Bei einer zu hellen Crema:

    • Mahlgrad ist zu grob
    • Brühtemperatur ist zu niedrig
    • Kaffeedosierung ist zu gering

 

Der Geschmack ist bei einem zu groben Mahlgrad meistens wässrig und die Crema löst sich sehr schnell auf.

 

Zu guter Letzt:

Verändern Sie die Parameter und beobachten Sie, was passiert. Natürlich hat auch die Maschine einen Einfluss auf die Qualität der Crema. Erst durch den richtigen Druck erreichen Sie die perfekte Crema. Preiswerte Maschinen schaffen dies meistens nicht. Aber bedenken Sie: So schön eine gute Crema auch ist, im Vordergrund sollte immer der Geschmack stehen!


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